In diesem frühen Fachwerk zur Hühnerhaltung, aus dem Französischen, werden zwei Arten von Hühnerleitern genannt: die von außen in den Stall und die innen zu erhöhten Sitzstangen führenden.
"Man kann bey dem grossen Hühnerstall, noch zwey ober drey andere anhängen, die mit einander Gemeinschaft haben, damit die Hühner die Wahl haben, denjenigen auszusuchen, der ihnen am besten gefällt, und damit sie den Schnabelhieben derjenigen ausweichen können, die ihnen den Krieg machen könnten, wenn sie zusammen auffliegen wollten. Die Hühnerställe müssen jeder ein kleines Fenster haben , welches mit einem eisernen Gitter versehen ist, oder vor dem kleine Stöcke ineinander geflochten sind, um dem Federvieh Licht zu schaffen, und doch ihren feindlichen Thieren den Eingang zu verwehren. Das Inwendige des Hühnerstalls muß mit grossen viereckigten Stöcken oder Hühnerstangen versehen seyn, damit die Hühner sich desto besser darauf halten können; denn die Henne krümmet ihre Klauen nicht, um sich auf ihrem Nachtsitze zu halten, wie die andern Geflügel zu thun pflegen. Diese Stangen oder Hühnerbetten müssen an beyden Seiten an der Mauer besestiget seyn, und man muß sie so unterstützen, daß sie fest sind. Sie müssen zum wenigsten anderthalb Fuß von der Erde erhoben seyn, damit sie allezeit ohne grosse Mühe darauf fliegen können, weil solches sonst leicht verursachen könnte, daß sie ihre Eyer zerbrechen; wenn man etwa nicht anders könnte, als die Stangen höher zu machen, so müßte man eine Art von Leiter dabey anlegen, um den Hühnern das Heraufkommen zu erleichtern; man muß alsdenn auch eine Leiter von aussen, an der Thüre eines jeden Hühnerstalls anlegen, um den Hühnern den Eingang zu erleichtern, wenn sie legen oder sich aufsetzen wollen. An beyden Seiten des Hühnerstalls, an den Seiten der Stange, müssen Körbe in der Mauer angebracht, oder doch daran besestiget seyn, damit die Hühner desto leichter darein kommen können, wenn sie darein legen wollen. Man versieht diese Körbe gemeiniglich mit Stroh, damit die Hühner ihre Bequemlichkeit darinn haben, und sie ihre Eyer nicht zerbrechen, wenn sie legen; das Heu aber ist weicher, und vielleicht den Flöhen und andern Gewürme nicht so ausgesetzt."
Des Herrn Buchoz ökonomisch-physikalische Abhandlung vom Federvieh, welches zum Vergnügen in Vorhöfen und Vorwerken pflegt gehalten zu werden. Als ein Unterricht dieses Geflügel zu erziehen, zu erhalten, zu vermehren, zu füttern und in der Hauswirthschaft zu benutzen. Aus dem Französischen übersetzt von J. W. Consbruch. Als ein Supplement zu Bueffons Naturgeschichte. Wien : gedruckt bei Johann Thomas Edlen von Trattnern 1785, S. 63 f. (Quelle)
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