Dieser kleine Ausschnitt aus einer naturkundlichen Erzählung von Theodor Meyer-Merian gibt einen Hinweis darauf, dass ein Nutzen der lose angelehnten Hühnerleitern darin lag, dass sie des Nachts vom Eingang zum Hühnerstall fortgestellt werden konnten, um Raubtieren den Zugang zu erschweren.
"Reinecke nähert sich dem Waldrande, von wo man das Licht im abgelegenen Bauernhofe blinken sieht, er sondirt die Gegend und sein Spitzbubenauge hat im Hofe auch sogleich eine Hühnerleiter entdeckt. Eine Hühnerleiter aber steht selten vergeblich da, gewöhnlich sind auch Hühner in der Nähe. Hühnerfleisch, findet er nun, wäre ein ganz schmackhafter Braten, auch für ihn, und er ist Menschenkenner genug, um der Vermuthung Raum zu geben, die nachlässige Magd, welche die Leiter Abends stehen gelassen, könnte auch vergessen haben, das Thürlein zu schließen oder wenigstens nur bis auf eine Spalte, durch die er seine spitze Schnauze zu stecken und sich selber weiter zu helfen vermöchte."
[Theodor] Meyer-Merian: Nachtleben in der Natur. In: Die Maje. Ein Volksblatt für Alt und Jung im deutschen Vaterlande. Hg. v. W. O. von Horn. Band 2, Wiesbaden : Kreidel & Niedner 1859, S. 420-441, hier S. 430. (Quelle)
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